René Weller ist tot: Dieser grandiose Surrogat-Song hat dem Boxer gehuldigt

„Hell in Hell“ feierte das Überleben – mit einem tollen Zitat des Boxers

René Weller ist tot. Er war Box-Europameister und wurde fünfmal als „Boxer des Jahres“ ausgezeichnet. Mit 69 Jahren ist der „schöne René“ nun nach langer Krankheit gestorben. Seine Ehefrau Maria, die ihn bis zuletzt pflegte, fand zu seinem Tod am Dienstag (22. August 2023) emotionale Worte, die sie auf Instagram postete: „Hand in Hand und in meinen Armen bist du heute um 17:50 Uhr zuhause in Frieden von mir gegangen“.

Weller lebte zuletzt in seinem Heimatort Pforzheim und litt seit Jahren an Demenz. Die Erkrankung machten er und seine Frau im Sommer 2021 öffentlich. „Du hast gekämpft wie ein Löwe, aber leider deinen letzten Kampf verloren“, schreibt sie. „Ich bedanke mich für das wunderschöne Leben und unsere einzigartig große Liebe.“

Der Weltmeister von 1983 liebte das schnelle Leben, zeigte gern, was er sich leisten konnte, und trieb es wild. Der Boxer wurde im Jahr 1999 festgenommen. Unter anderem wegen Hehlerei und Kokainhandels wurde Weller zu sieben Jahren Haft verurteilt, von denen er vier absitzen musste. Nach seiner Entlassung probierte sich Weller als Schauspieler, Musiker, Box-Trainer sowie Initiator einer Unterhaltungsshow – klassische Ganz-unten-Situationen, denen er aber stets Positives abgewinnen konnte, denn beschäftigt war er damit ja schon.

Berühmt wurde sein Zitat: „Wo ich bin, ist oben, falls ich mal unten bin, ist unten oben“ – die Philosophie eines Stehaufmännchens. Und genau dieses Zitat griff die Berliner Hardcore-Band Surrogat auf, die zwischen 1994 und 2003 einige der aufregendsten Songs ihrer Zeit schrieb.

„Wir sind immer oben. Wir sind immer oben. Und wenn wir unten sind, ist unten oben, ist unten oben“, reimte Patrick Wagner in „Hell in Hell“, ihrem vielleicht besten Lied. Im Jahr 2002 erschien „Hell in Hell“ auf dem gleichnamigen Album. Weller wurde gar Hauptdarsteller im dazugehörigen Video, gedreht im Pankower Gymnasium „Carl von Ossietzky“. René Weller bei den Dreharbeiten: „Gar nicht schlecht, der Song.“

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Wenig später löste sich das Trio um die Gründungsmitglieder Wagner (Gitarre, Gesang), Tilo Schierz-Crusius (Bass) und Mai-Linh Truong (Schlagzeug) leider auf; ein starker Album-Abgang mit Riffs, wie sie nur einem eingefleischten AC/DC-Fan wie Wagner einfallen könnten. Heute hat Patrick Wagner mit der Band Gewalt ein neues Projekt.

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Die Trauerfeier hatten die Wellers schon längst geplant. Laut Maria Weller sollen sechs ehemalige Boxer den Sarg in die Kapelle tragen, begleitet von „Time to say goodbye“ von Andrea Bocelli. Innen wird der Sarg mit Harley-Davidson-Bettwäsche ausgelegt, außen mit einer roten Rose. Außerdem im Sarg. Wellers originale Boxhandschuhe und eine Deutschland-Fahne.

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