Mel Gibson wurde für Hauptrolle in „Schindlers Liste“ in Betracht gezogen

Oskar Schindler hätte in Steven Spielbergs Film fast sehr anders ausgesehen.

„Schindlers Liste“ ist ohne Liam Neeson, der die Hauptrolle des deutschen Geschäftsmannes übernahm, der rund 1.200 Juden rettete, kaum vorstellbar. Nach Angaben des Mitbegründers der CAA-Castingagentur Michael Ovitz war Mel Gibson jedoch kurzzeitig für die Titelrolle im Gespräch.

„Mel Gibsons Name wurde genannt. Er war interessiert. Sein Agent hat ihn vorgeschlagen“, sagte Ovitz dem „Hollywood Reporter“ in einer Titelgeschichte zum 30-jährigen Jubiläum des Steven-Spielberg-Klassikers. „Aber es kam nicht zustande. Steven wollte einen Nicht-Filmstar für die Rolle haben.“

Dies schien aber nicht der einzige Grund für Spielberg gewesen sein, Gibson nicht in seinem Film besetzen zu wollen. Caroline Goodall, die Emilie Schindler spielte, erzählte, dass der Regisseur ungerne amerikanische Schauspieler für die Rollen nehmen wollte, da er der Meinung war, dass europäische Schauspieler ein tieferes Verständnis für den Zweiten Weltkrieg hätten.

Für Spielberg war „Schindlers Liste“ eines seiner herausforderndsten Projekte. „Ich war mir sicher, dass ich nicht bereit war, mich mit der Ernsthaftigkeit dieses Themas zu befassen, weder moralisch noch filmisch, und ich hatte das Gefühl, dass mir die Weisheit fehlte, um die Geschichte in den unvermeidlichen Gesprächen zu diskutieren, die wir alle führen, nachdem unsere Filme fertig zur Veröffentlichung sind“ sagte der Filmemacher. Insbesondere heutzutage ist laut Spielberg der 1993 erschienene Film sehr wichtig. „Seit 2016 hat sich der Antisemitismus zu Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Homophobie und all diesen Krankheiten und kulturellen Leiden auf Augenhöhe gesellt.“

Im Nachhinein betrachtet war also die Entscheidung gegen Mel Gibson die richtige. Dieser wurde bereits von Kolleg:innen wie Drehbuchautor Joe Eszterhas oder Schauspielerin Winona Ryder des Antisemitismus beschuldigt. Außerdem wurde der Schauspieler dabei erwischt, wie er nach einer Festnahme wegen Trunkenheit am Steuer im Jahr 2006 rassistische und antisemitische Bemerkungen machte.

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