Musikstreaming 2023: Deutsche hörten viel Ayliva, Luciano & Nina Chuba

Plus: Musikstreaming wächst weiter. Über 200 Milliarden Aufrufe wurden insgesamt 2023 verzeichnet.

Die „GfK Entertainment“ hat am 18. Januar eine Sonderauswertung der Streamingdaten von Deutschen veröffentlicht. Am meisten gehört wurden 2023 aktuelle deutsche Hits, wobei Künstler:innen wie Ayliva, Luciano und Nina Chuba besonders hervorgehoben werden. Auch im vergangenen Jahr hat das Musikstreaming seinen stetigen Wachstumskurs beibehalten. Der Heiligabend des vergangenen Jahres war dabei der Tag mit den bisher meisten Streams überhaupt.

Streaming-Verhalten in Zahlen

Die Auswertung in Zusammenarbeit der „GfK“ mit dem „Bundesverband Musikindustrie“ („BVMI“) zeigt, dass im Jahr 2023 deutschlandweit fast 213 Milliarden Musikstreams generiert wurden. Im Gegensatz zum Vorjahr (191 Milliarden) sind das zwölf Prozent mehr. In den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl sogar verdoppelt. „Rechnet man sämtliche Daten seit dem Start der Erfassung im Jahr 2013 zusammen, so summieren sich die Streams mittlerweile auf über eine Billion“, erklärt „GfK“.

Von den fast 213 Milliarden Streams steuerten 52 Prozent aktuelle Produktionen aus den 2020ern bei. „Neun der zehn meistgestreamten Künstler:innen mit Titeln aus dieser Dekade waren deutschsprachig“, heißt es in der Pressemitteilung. Am meisten wurden dabei nationale Acts, wie Ayliva, Luciano und Nina Chuba, gehört. Die anderen Jahrzehnte teilten sich die Prozente folgendermaßen: Songs aus den 2010er-Jahren machten 30 Prozent der Streams aus, Tracks der 2000er acht Prozent. Die Jahrzehnte vor der Jahrtausendwende landeten zusammengerechnet bei zehn Prozent.

„Besonders an Weihnachten liefen die Playlisten heiß“

Worin der stetige Anstieg des Musikstreamings begründet sein könnte, erkärt Dr. Mathias Giloth, Geschäftsführer „GfK“ wie folgt: „Musikstreaming über die verschiedenen Plattformen hat sich weiter fest im Alltag der Menschen etabliert, setzt seinen Höhenflug fort – und ist 2023 sogar wieder etwas stärker als im Vorjahr gewachsen.“ Und weiter: „Neue Rekorde von Acts wie Udo Lindenberg, Apache 207 und Taylor Swift, und auch Newcomer wie Nina Chuba stellen dies eindrucksvoll unter Beweis. Besonders an Weihnachten liefen die Playlisten heiß mit einem Rekord am zurückliegenden Heiligabend, dem Tag mit den meisten Streams aller Zeiten – fast 830 Millionen.“

Frage ans Radio: Warum spielt ihr so wenig deutsche Hits?

Auch Dr. Florian Drücke, „BVMI“-Vorstandsvorsitzender erklärt das gesteigerte Streamingverhalten mit dem zeit- und ortsunabhängigen Zugang. Dadurch prägt Musik „potenziell jede Situation unseres Lebens.“ Und: „Dabei war es nie leichter, den eigenen musikalischen Horizont zu erweitern, ganz gezielt oder en passant.“ Er sagt zudem, dass Streaming auch älteren Titeln zu neuer oder länger anhaltenden Präsenz verhelfen kann.

Er kommt zum Schluss zu der Frage: „Neun der zehn meistgestreamten Künstler:innen mit Songs der 2020er Jahre sind deutschsprachig. Angesichts dieser offensichtlichen Popularität müssen sich viele Radiostationen weiterhin die Frage gefallen lassen, wieso deutschsprachige Titel bei ihnen nicht in einem ähnlichen Umfang stattfinden.“

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