Respektlos: Spike Lee stürmt aus dem Saal, nachdem Green Book „Bester Film“ gewinnt

Nachdem der wichtigste Award des Abends verliehen wird, will der Regisseur den Saal verlassen. Lee passte die Entscheidung scheinbar nicht: „Die Jury hat die falsche Wahl getroffen!“

Der Film „Green Book“ gewann den wichtigsten Oscar für „Best Picture“ bei den 91. Academy Awards in Los Angeles und stellt damit (fast) alle zufrieden. Berichten zufolge, soll Regisseur Spike Lee (nominiert in derselben Kategorie mit seinem „BlacKkKlansman“) nach Bekanntgabe des Gewinners seinen Platz verlassen haben und zum Ausgang gestürmt sein.

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Das preisgekrönte Drama, das nicht ohne Klischees auskommt, löste eine Art Schockwelle aus und sorgte für Widerstand bei vielen Zuschauern. Offensichtlich unzufrieden darüber war auch Spike Lee, nachdem sein Film „BlacKkKlansman“ nicht mit dem Film-Oscar gewürdigt wurde. Laut Andrew Dalton von der „Associated Press“ drückte der Regisseur seinen Missmut darüber aus, indem er kurzerhand den Saal verlassen wollte.

Respektloser Regisseur

„Spike Lee war sichtlich wütend, als „Green Book“ als Gewinner für „Best Picture“ bei der Oscar-Verleihung bekannt gegeben wurde. Er winkte angewidert mit den Armen und schien zu versuchen, aus dem Dolby Theatre zu stürmen, bevor er an den Türen aufgehalten wurde. Er kehrte auf seinen Platz zurück, als die Reden vorbei waren“.

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Nachdem Lee gefragt wurde, wie er über die Entscheidung denke, sagte der Regisseur, dass „die Jury eine schlechte Entscheidung getroffen habe“.

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Déjà-vu

Spike Lee kann durchaus zufrieden sein, dass er immerhin den Oscar für „Bestes Adaptiertes Drehbuch“ mit nach Hause nehmen durfte. Doch nach der Auszeichnung konnte sich der Filmemacher einen weiteren Seitenhieb auf „Green Book“ nicht verkneifen. Bereits 1990 verlor sein Film „Do The Right Thing“ gegen „Miss Daisy und ihr Chauffeur“. Die Tatsache, das erneut ein Streifen über das Rassenthema gewann, kommentierte Lee hinter der Bühne wie folgt: „Jedes Mal, wenn jemand jemanden in einem Auto chauffiert, verliere ich.“

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Dann setzte der Regisseur noch einen drauf und zog einen Basketball-Vergleich, um seinen Unmut gegenüber „Green Book“ auszudrücken: „Es war, als sei ich im Madison Square Garden auf dem besten Platz am Spielfeldrand gesessen, und dann machte der Schiedsrichter einen bösen Fehler.“

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Auch die Tragikomödie „Green Book“ behandelt das Rassenthema, in der ein schwarzer Jazzpianist und ein weißer Chauffeur zur Zeit der Rassentrennung durch die Südstaaten fahren. Im Gegensatz zu Spike Lees „BlacKkKlansmann“ ist der Film aber deutlich seichter und versöhnlicher – was ihm aber eben den Oscar beschert haben dürfte.

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