ROLLING STONE hat gewählt: Die Alben des Jahres 2023

ROLLING STONE blickt zurück auf das Musikjahr 2023 – und wählt die 50 besten Alben des Jahres.

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Wilco

Cousin

Wilco haben mit Cate Le Bon nach Langem wieder eine außenstehende Person mit der Produktion eines Albums betraut. Vielleicht hätte die Band einige der tollen Ideen auf „Cousin“ nicht von selbst gehabt? Zum Beispiel das elektronische Arrangement von „Sunlight Ends“: Nels Cline spielt zum Drumcomputer kullernde Gitarrentöne. Oder „A Bowl And A Pudding“: Aus einer Vokal-Skizze entfaltet sich eine zauberhafte Harmoniestudie. Auch die sonderbare Gitarrenmelodie, die „Levee“ etwas Gespenstisches beimischt.

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Le Bon ist offenbar mit Demos von Jeff Tweedy von Musiker zu Musiker gegangen und hat Aufnahmen eingesammelt. Damit ist „Cousin“ der Gegenentwurf zum 2022 erschienenen „Cruel Country“, das Wilco mehr oder minder live im Studio einspielten. Alles an dieser Musik, in der alle Genres der Wilco-Diskografie gleichzeitig gedacht werden können, ist großartig. Ihr Fundament ist das Ethos, das Tweedy in den letzten zwanzig Jahren entwickelt hat: dass man Songwriting nicht als Wettbewerb versteht – wer schreibt die beste Hook? –, sondern als konsequente Aufmerksamkeit für die eigene Resonanz zu den Dingen, den Umständen und dem Moment. So kann Tweedy quasi pausenlos schreiben, und so entstehen aus vermeintlich kleinen Ideen die wundervollsten Lieder. (JS) Bester Song: „Levee“

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