Honig-Streit: Jan Böhmermann muss vor Gericht erscheinen

Jan Böhmermann muss im Juni vor Gericht aussagen. Der „ZDF Magazin Royale“-Moderator will dort auch für die Zukunft etwas klären lassen.

Nachdem Jan Böhmermann Klage gegen den Imker Rico Heinzig eingereicht hatte, urteilte das Landesgericht Dresden im Januar zugunsten des Imkers. Das ließ der TV-Satiriker jedoch nicht auf sich sitzen und legte einen Tag vor Ablauf der Frist Berufung ein. Nun wurde er für den 11. Juni um 15 Uhr persönlich vor das Oberlandesgericht geladen.

Bögmermann und Beewashing: Was ist passiert?

Heinzig wurde, ohne seine Erlaubnis zu erteilen, in Böhmermanns Sendung „ZDF Magazin Royale“ in einem Beitrag über Firmen gezeigt, die Beewashing als eine Form des Greenwashings betreiben würden. Der TV-Moderator unterstellte Heinzig damit indirekt Geldmacherei unter dem Deckmantel des Artenschutzes. Als Reaktion brachte der Imker anschließend einen Beewashing-Honig heraus und warb dafür in einem Dresdner Supermarkt inklusive eines Fotos von Böhmermann.

Böhmermanns Anwälte wollten daraufhin dem Bienenzüchter diese Art von Vertrieb und Werbung für den Honig verbieten. Im ersten Prozess wurde die Forderung auf Unterlassung allerdings zurückgewiesen, woraufhin Böhmermann Berufung einlegte und jetzt vor Gericht geladen wurde. „Das persönliche Erscheinen der Parteien ist angeordnet“, sagte Gerichtssprecherin Maike Schaaf gegenüber „Bild“.

Imker will „Blaupause für andere liefern“

Der Imker startete eine Spendenaktion, um sich die Gerichts- und Anwaltskosten leisten zu können und konnte so schon mehr als 72.000 Euro sammeln. „Ich will eine Blaupause für andere liefern und zeigen: Man kann sich gegen ein großes Team zur Wehr setzen, auch mit anderen Mitteln als Klagen, wenn man öffentlich niedergemacht wird“, erklärte Heinzig im März „MDR Sachsen“.

Im Podcast „Freiheit deluxe“ vom 7. März sagte Jan Böhmermann über seine Klage gegen den Bienenzüchter: „Bei dieser Honig-Geschichte treffen einfach zwei Satiriker aufeinander. Ich finde es spannend, herauszufinden, ob das eine neue Form von Satire ist, dass, wenn mir etwas nicht gefällt, ich dann quasi Persönlichkeitsrechte von Leuten verletzen kann und damit Produkte verkaufen kann. Ich würde das gern für mich wissen. Dann spare ich mir die ganze Arbeit mit der Sendung und werde anderweitig reich.“

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates