Mick Jagger: „Rock ’n‘ Roll ist nichts für 70-Jährige“

Rolling-Stones-Frontmann Mick Jagger meint, das optimale Alter für Rockmusik überschritten zu haben, sich aber gerade daher mehr anstrengen zu müssen.

Die Rolling Stones werden dieses Jahr 60, und Frontmann Mick Jagger feiert im Juli dieses Jahres seinen 79. Geburtstag. Die Stones wollen sich von ihrem Alter nicht beirren lassen und gehen im Sommer sogar wieder auf Europatour – doch Jagger, der sich für gewöhnlich energiegeladen die Bühne zu eigen macht, gab nun zu, der Rock-Lifestyle sei nicht unbedingt für 70-Jährige gemacht.

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Mick Jagger nimmt die Herausforderung an

„Rock ’n‘ Roll, oder jede Art von Popmusik, ist nicht dazu gedacht, noch von Leuten in ihren 70ern gemacht zu werden“, so der Sänger gegenüber der „Sunday Times“. Allgemein sei es sehr anstrengend, in „diesem Alter irgendetwas Energiegeladenes zu machen“, erläutert Jagger – und scheint dadurch aber eher angespornt zu sein. „Das macht es noch herausfordernder“, verkündet er und führt fort, es daher „verdammt nochmal richtig machen“ zu wollen, möglichst ohne Kompromisse. „Natürlich könnte man auch eine andere Art von Musik machen – wir haben eine Menge Balladen. Ich könnte mich auf einen Stuhl setzen“, sagt er eher im Scherz.

Fitnessprogramm und ärztliche Betreuung

Um für die kommende Tour fit zu sein, absolviere der Musiker schon seit sechs Wochen vor Beginn der Proben ein strammes Fitnessprogramm. „Ich tanze, mache Gymnastik, jeden Tag in der Woche“, berichtet Jagger. Es würde ihm nicht besonders viel Spaß machen, müsse aber sein, so der Rocker.

Laut „Ultimate Classic Rock“ würde er auch weitere Vorsichtsmaßnahmen walten lassen. Aufgrund seiner Herzprobleme, die schon 2019 mit einer Operation behandelt werden mussten, hätte Jagger auf Tour stets einen Kardiologen bei sich.

Die Rolling Stones versuchen sich an einem gesünderen Lebensstil

Nicht nur der Frontmann der Rolling Stones bemüht sich um einen gesünderen Lebensstil, auch die anderen Mitglieder Band sind achtsamer geworden. So soll sich beispielsweise Ronnie Wood, der in den vergangenen Jahren mit Lungenkrebs zu kämpfen hatte, darauf konzentrieren, beweglich zu bleiben. „Ich versuche, in Bewegung zu bleiben, meine Gelenke warm zu halten – Dehnübungen und so“, berichtete der Gitarrist zuvor. Auch Gitarrist Keith Richards besann sich zuletzt auf ein rauchfreies Leben, obwohl er über 50 Jahre aktiver Raucher gewesen war. Mittlerweile vermisse er die Zigaretten nicht mehr, erklärte er erst kürzlich.

Mit der jungen Genreration lässt sich Mick Jagger trotz seiner bleibenden Energie nicht gerne vergleichen. Zuletzt stellten Kritiker*innen nach dem Release von Harry Styles‘ neuer Platte Vergleiche zum jungen Sir Mick an. Letzterem gefiel das gar nicht: Er sei „weitaus androgyner“ gewesen und erkenne höchstens eine „oberflächliche Ähnlichkeit“. Trotzdem sehe er, dass es im Rock ’n‘ Roll Nachwuchsbedarf gäbe. In Frage kämen dafür seines Erachtens beispielsweise Yungblud oder Machine Gun Kelly.

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