Oscars 2018: So genial reagierte Moderator Jimmy Kimmel auf die #MeToo-Debatte

Natürlich war es die spannendste Frage des Abends, wie Hollywood auf die zahlreichen Missbrauchsskandale der letzten Wochen reagieren würde. Oscar-Moderator Jimmy Kimmel tat es mit charmantem Witz und Intelligenz.

Nach 2017 durfte Jimmy Kimmel in diesem Jahr erneut die Oscars als Gastgeber präsentieren. Im vergangenen Jahr stand er zunächst wie ein begossener Pudel da, als zum Schluss zunächst der falsche Film („La La Land“) zum besten gekürt wurde. Ein Mitarbeiter hatte die Umschläge vertauscht – und „Moonlight“ bekam schließlich doch die verdiente Auszeichnung.

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„Dieses Jahr, wenn Sie Ihren Namen rufen hören, stehen Sie nicht sofort auf“, scherzte Kimmel, als die Kamera auf „La La Land“-Star Emma Stone geschwenkt wurde. Doch die viel schwierigerer Situation stand dem Late-Night-Spezialisten mit einem ganz anderen Thema bevor. Wochenlang debattiert Hollywood über sexuellen Missbrauch und die Demütigung von von Frauen in der Traumfabrik. Ein heikles Pflaster für einen Witzemacher. Doch Kimmel nahm das gewaltige Problem mit viel Charme und Verve auf.

Harvey Weinstein und Co. bekamen ihr Fett weg

„Was hier heute geschieht, schreibt Geschichte“, sagte Kimmel mit ernster Miene. Um dann verschmitzt zu ergänzen: „Oscar ist zur Zeit der beliebteste und am meisten respektierte Mann, denn er hält seine Hände dort, wo man sie sehen kann. (…) Er wird niemals ausfallend und hat keinen Penis.“

Mit viel Seriosität und Ruhe erwähnte er auch Harvey Weinstein und richtete sich an all die anderen Männer, die zuletzt gestanden (oder dazu gezwungen wurden), Frauen erniedrigt zu haben: „Wir können schlechtes Benehmen nicht mehr vernachlässigen. Die Welt beobachtet uns, wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen. Und die Wahrheit ist, wenn wir hier erfolgreich sind, wenn wir zusammenarbeiten, um die sexuelle Belästigung zu stoppen, werden Frauen nur noch an jedem anderen Ort, den sie besuchen, mit Belästigung zu kämpfen haben“. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass Kimmel das Problem auch für wesentlich größer hält, als dass es sich nur auf die Filmwelt beschränkte.

Den größten Lacher erntete der Moderator aber für seinen Witz über einen Film, der zur Zeit wie selbstverständlich den auch kommerziell erfolgreichen Wandel in Hollywood symbolisiert: „Dies ist eine Nacht der Hoffnungen, und wir wollen nun ein Licht auf eine Gruppe von herausragenden und inspirierenden Filmen werfen, von denen jeder einzelne an diesem Wochenende an der Kinokasse von ‚Black Panther‘ vernichtet wurde.“

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