Passwort-Teilen verboten: Netflix profitiert von neuer Strategie

Der Streaming-Gigant hat mit seiner Aktion sechs Millionen neue Kunden gewonnen und nur wenige Kündigungen verzeichnet.

Nachdem die Corona-Zeit Netflix zunächst einen starken Aufschwung brachte, stagnierten zuletzt die Anmeldung von Neukunden. Die Umsätze drohten zu schrumpfen. Inzwischen versucht der Streamer mit einer neuen Strategie offensiv zahlungsunwillige Mitseher, die sich einen Account zahlen, dazu zu bringen, sich eigenständig anzumelden.

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Das ist nach ersten Angaben des Konzerns erfolgreich: Netflix konnte im zweiten Quartal 2023 5,9 Millionen neue Abonnenten begrüßen. Das ist der erste Gewinn von Kunden, seit der Streaminganbieter gegen die gemeinsame Nutzung von Passwörtern durch mehrere Haushalte vorgegangen ist.

Netflix erzielte überdies im zweiten Quartal einen Umsatz von 8,2 Milliarden US-Dollar und übertraf mit einem Gewinn von 1,8 Milliarden US-Dollar die erwarteten 1,6 Milliarden US-Dollar beim Betriebsergebnis.

Damit scheint die neue Strategie des Unternehmens aufzugehen. Nutzer sollen entweder dazu gebracht werden, für Personen in anderen Haushalten, die das Konto ebenfalls nutzen, zu zahlen oder gleich separate Mitgliedschaften zu starten.

Netflix macht ander als andere Streamer Gewinn

Insgesamt 238,4 Millionen zahlende User hat Netflix nach aktuell vorgelegten Zahlen, Kündigungen hielten sich nach der Ankündigung der neuen Passwort-Strategie in Grenzen. „Die Einnahmen und die Zahl der bezahlten Mitglieder sind im Vergleich zur Zeit vor der Einführung des Paid Sharing in allen Regionen positiv“, so Netflix in einer Mitteilung. Anders als etwa Disney+, Paramount+ machte der Konzern so sogar Gewinn.

Der Streamer bietet sein Angebot in vielen Ländern zu unterschiedlichen Bedingungen an. In Nordamerika und vielen Ländern Europas ist das Password-Sharing bereits unmöglich gemacht worden, in Deutschland ist es bislang nur angekündigt. Mails seien aber laut „Wirtschaftswoche“ bereits verschickt worden.

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Zunehmend versucht Netflix auch, Neukunden von Einsteigerabos abzubringen. Die Option wird zunächst nicht angezeigt. Das beliebte Basis-Abo für in Deutschland 7,99 Euro wird in der ersten verfügbaren Übersicht nicht angezeigt. Es ist aber nach wie vor unter der Schaltfläche „Alle Abos anzeigen“ verfügbar. Netflix bietet ein günstiges Abo mit Werbung an (4,99 Euro) und verlangt für sein Premium-Modell derzeit 17,99 Euro. Dafür gibt’s dann auch 4K-Auflösung.

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