Taylor Swift: Trump stänkert mal wieder – um das Stänkerns Willen

Ohne die Fakten zu kennen, keilt der Republikaner im Vorfeld der Super Bowl gegen Taylor Swift

Eitel, wenig informiert und PR-clever (wie immer) nutzt Donald Trump den großen Rummel um den Super Bowl, um gegen Taylor Swift anzustänkern.

Er behauptet großspurig, er habe Joe-Biden-Unterstützerin Swift „reich gemacht“. Auf seinem Medienkanal „Truth Social“ lässt er folgendes dazu digital verbreiten:

„Ich habe den ‚Music Modernization Act‘ für Taylor Swift und alle anderen Musikkünstler unterzeichnet und war für ihn verantwortlich. Joe Biden hat nichts für Taylor getan und wird es auch nie tun“.

Sein eigentliches Ziel ist natürlich sein Gegner bei den Präsidentschaftswahlen im November 2024: „Es ist unmöglich, dass sie den korrupten Joe Biden, den schlimmsten und korruptesten Präsidenten in der Geschichte unseres Landes, unterstützt, und dem Mann, der ihr so viel Geld eingebracht hat, untreu ist.“

Taylor Swift und Travis Kelce nach dem Sieg des Super Bowl
Taylor Swift und Travis Kelce nach dem Sieg des Super Bowl

Damit nicht genug: „Außerdem mag ich ihren Freund Travis [Kelce]“, so Trump vergiftet, „auch wenn er ein Liberaler ist und mich wahrscheinlich nicht leiden kann!“

Es ist davon auszugehen, dass clever-verschlagene Mitarbeiter seines Teams auf dieses Musicbiz-spezifische Thema gestoßen und daraus eine Polit-Nummer gezaubert haben.

Die via „X“ verbreitete Antwort der gemeinnützigen „Future of Music Coalition“ (FMC) lässt aber nicht lange auf sich warten:

Es stimme zwar, dass Trump während seiner Präsidentschaft im Jahr 2018 den „Music Modernization Act (MMA)“ unterzeichnet hat. Doch Swift wäre mitnichten eine große Nutznießerin dieses Verordnung gewesen.

„Taylor war nicht wirklich eine große Nutznießerin des „MMA“. Das Gesetz richtet sich hauptsächlich an Songwriter, die keine Tantiemen über die ‚Mechanical Rights‘ erhalten, und an Künstler aus der Zeit vor 1972, die nicht für die Ausstrahlung via Digitalradio bezahlt worden sind“, so die FMC. Laut Definition, behandeln die „Mechanical Rights“ die Kontrolle eines Urhebers einer Komposition oder eines Musikwerks an eine andere Partei, wenn eine Coverversion entstehen und dafür Teil der Originalkomposition reproduziert oder gesampelt werden soll.

„Taylor war somit nicht wirklich ein großer Nutznießer des MMA. Die Regelung hat die Tarife für mechanische Tantiemen verbessert; was wiederum den Weg für einige Erhöhungen ebnete, was natürlich letztendlich für ALLE Songwriter gut ist. Es hat auch das Risiko von Verletzungsklagen für Streaming-Dienste beseitigt, die versuchen, diese mechanischen Vergütungen angemessen zu entlohnen.“

Zentrale Aussage: „Was auch immer man von ihm halten mag, Trump hatte nicht wirklich etwas mit der Verabschiedung des ‚Music Modernization Act‘ zu tun! Er hat ihn unterschrieben. Er hätte angeblich sein Veto einlegen können. Doch das wäre für etwas so relativ Unumstrittenes äußerst ungewöhnlich gewesen.“

Die wirkliche Swift-und-Penunsen-Situation sieht so aus: Unter der Präsidentschaft von Joe Biden erreicht sie (ohne dessen Unterstützung) ein neues Wohlstandsniveau. Buchhalterisch ist sie nun Milliardärin, vor allem dank ihrer rekordverdächtigen „The Eras Tour“, dem Konzertfilm und den sechs neuen Alben, die sie in den letzten drei Jahren aufgenommen und/oder neu veröffentlicht hat.

Am Rande erwähnenswert dabei: Swift hat Joe Biden zwar bei den Präsidentschaftswahlen 2020 unterstützt, ihn aber noch nicht für die 2024-Wahl offiziell „supported“.

Ezra Shaw Getty Images
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