Nach Absage: Dessauer Theater lädt Feine Sahne Fischfilet wieder ein

Hin und her: Nachdem das Anhaltische Theater Dessau seine Einladung der linken Punkband zurückgenommen hatte, entschuldigte sich die Institution nun und will den Auftritt in jeglicher Form unterstützen

Der Streit um den Auftritt von Feine Sahne Fischfilet in Dessau hat eine überraschende Wende genommen. Nachdem das städtische Bauhaus erklärt hatte, es stehe aufgrund von möglichen Protesten nicht mehr als Austragungsort zur Verfügung, bot sich das Anhaltische Theater Dessau theoretisch als alternativer Veranstaltungsort an. Doch am 20. Oktober verkündete das Theater seine Absage.

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Am Montagnachmittag (23. Okt.) hat das Stadttheater seine Ausladung zurückgenommen und sich entschuldigt. „Nach der heftigen öffentlichen Diskussion hat die Theaterleitung verstanden, dass der Diskurs über Kunst nur geführt werden kann, wenn die Kunst sich unbedingt in aller Freiheit präsentieren kann,“ erklärte die Institution gegenüber der „Mitteldeutschen Zeitung“. Die Absage sei schlecht überlegt gewesen und falsch. Das Theater habe die Band kontaktiert und bespricht Möglichkeiten, wie und wo Feine Sahne Fischfilet am 6. November in Dessau auftreten können – „sei es im Theater oder anderswo“. Auch die Stadt Dessau unterstütz die linken Künstler bei der Suche nach einem Veranstaltungsort.

Konzert findet statt

Die Band hatte zuvor in einem Facebook-Post erklärt, dass sie auf jeden Fall in Dessau spielen wird. In welchem Rahmen das stattfinden soll, haben Feine Sahne Fischfilet aber noch nicht genau verraten. Doch rief die linke Gruppe ihre Fans auf: „An all die coolen Menschen aus Sachsen-Anhalt: Haltet euch den Termin frei!“

https://www.facebook.com/feinesahnefischfilet/posts/2321724654508948?__tn__=K-R

Unterdessen hat sich auch das Bauhaus dafür entschuldigt, mit der Absage des Konzerts die Institution als unpolitisch dargestellt zu haben. Man wolle damit jedoch nicht Neonazis Argumente liefern. Stattdessen würde im Kulturprogramm eine öffentliche Debatte darüber stattfinden, „wie wir uns heute für eine offene Gesellschaft gegen Ausgrenzung engagieren“, heißt es in einer Pressemitteilung.

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