Ringo Starr weiht T. Rex in die „Rock & Roll Hall of Fame“ ein

In einer sehr persönlichen Rede sagte Starr über Marc Bolan: „Die Leute kannten ihn als einen großen Musiker, einen Songschreiber, einen Gitarristen. Aber er war auch ein Dichter, und darauf war er sehr stolz.“

Die britische Glamrock-Band T. Rex wurde am Sonntagabend (08. November) mit der höchsten musikalischen Auszeichnung geehrt: Die Gruppe rund um Leadsänger Marc Bolan, der bereits im Jahr 1977 im jungen Alter von 29 Jahren bei einem Autounfall starb, wurde während einer virtuellen Veranstaltung, die im Fernsehen auf HBO ausgestrahlt wurde, in die „Rock & Roll Hall of Fame“ aufgenommen. Hierbei war es niemand anderes als Ex-Beatles-Drummer Ringo Starr, der die Rockband in den heiligen Hallen des Rock & Roll Willkommen hieß.

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In einer sehr persönlichen Rede sagte Starr über Marc Bolan: „Die Leute kannten ihn als einen großen Musiker, einen Songschreiber, einen Gitarristen. Aber er war auch ein Dichter, und darauf war er sehr stolz.“ Der 80-jährige Schlagzeuger und Musiker führte weiter aus: „Er erzählte mir immer, dass er in Großbritannien der Dichter war, der sich am meisten verkaufte. Tatsächlich war ihm seine Poesie genauso wichtig wie seine Musik.“ Ein wichtiger Teil für Bolans Kunst sei auch seine Bühnen-Ausstrahlung gewesen, erzählte Starr: „Er hatte einen großartigen Stil und war wirklich anders als alle anderen, die ich je kennen gelernt hatte. Er war ein großartiger Performer, einfach unglaublich.“

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Starr und Bolan lernten sich bereits Anfang der 1970er Jahre kennen, als Starr die Regie bei dem Konzertfilm „Born to Boogie“ (1972) übernahm und hierfür mit Bolan und Elton John zusammenarbeitete. In seiner Rede erinnert sich der legendäre Schlagzeuger mit Freude an die gemeinsame Zeit zurück; Bolan sei insbesondere durch seine positive Energie aufgefallen, so Starr. „Deshalb nannte ich den Film, den wir zusammen gemacht haben, „Born to Boogie“– weil er es wirklich war. Ich sagte zu Marc: ‚Ich werde die Kamera und alles andere mitbringen. Bring du nur dich selbst mit.‘ Wir hatten viel Spaß zusammen; ich erinnere mich an viel Lachen.“ Der Film „Born to Boogie“ besteht hauptsächlich aus Konzertsequenzen der drei Künstler; zusätzlich finden sich darin Aufnahmestudio-Szenen mit Ringo Starr und Elton John sowie verschiedenen Vignetten, die an den Film „Magical Mystery Tour“ der Beatles erinnern.

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Letztendlich sei es jedoch vor allem die musikalische Leistung, die es T. Rex dazu berechtige einen Platz in der „Rock & Roll Hall of Fame“ zu erhalten, schließt Starr. „Wir haben [Bolan] viel zu jung verloren, aber in seinem kurzen Leben hat er über 12 Alben gemacht, die genauso weit draußen und ihrer Zeit voraus sind wie er. Mit der Hilfe von Tony Visconti und seiner Band T. Rex setzte Marc mit seinem Stil viele Trends in Gang. Sie nannten es Glam Rock, mit Singles wie ‚Get It On‘, ‚Children of the Revolution‘ und natürlich ‚Born to Boogie‘. Aber für mich war es immer einfach großartige Musik.“ Starr fügte hinzu: „Und das ist der Grund, warum die Leute T. Rex auch heute noch hören. Es besteht kein Zweifel, dass sie endlich in die Ruhmeshalle gehören. Und ich bin sehr stolz, sie jetzt hier willkommen zu heißen.“

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