Steven Soderbergh dreht Dokufilm über John Lennons letztes Interview

Soderberghs neuer Film zeigt John Lennons letztes Interview – nur Stunden vor seinem Tod.

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Steven Soderbergh bringt John Lennons letztes Interview auf die Leinwand – aufgenommen nur Stunden vor dessen Tod. Der Regisseur von „Contagion“ (2011) arbeitet an einer bislang unbetitelten Dokumentation, die sich diesem historischen Gespräch widmet. Das Projekt befindet sich aktuell in Produktion und soll laut „Deadline“ noch 2025 erscheinen. Ein Vertriebspartner werde derzeit gesucht.

Für Soderbergh ist es die erste Dokumentation seit „And Everything Is Going Fine“ (2010), einem Porträt über den Künstler Spalding Gray. Mit dem neuen Lennon-Projekt wendet sich der mehrfach prämierte Regisseur erneut einem tief persönlichen Porträt zu. Produziert wird der neue Film von dem „Ocean’s Eleven“-Direktor Soderbergh selbst, gemeinsam mit Michael Sugar („Inside Wikileaks“ 2013) und David Hillman sowie Nancy Saslow und David Hudson von der Mishpookah Entertainment Group.

Das letzte Interview: Ein historischer Moment

Im Mittelpunkt der Doku steht ein historisch aufgeladenes Radiogespräch, das Lennon gemeinsam mit seiner Frau und künstlerischen Partnerin Yoko Ono am 8. Dezember 1980 – nur wenige Stunden vor seiner Ermordung – in seiner New Yorker Wohnung führte. Das Gespräch mit einem Team von RKO Radio war das einzige Radiointerview, das Lennon im Rahmen der Veröffentlichung seines Albums „Double Fantasy“ (1980) gab.

Das Interview gilt als bemerkenswert offen und vielschichtig. John Lennon, gerade 40 Jahre alt geworden, sprach über seine Rückkehr ins Musikgeschäft nach fünf Jahren Pause, die er seinem Sohn Sean Lennon gewidmet hatte. Voller Zuversicht äußerte er sich über die Zukunft – nur um wenig später von Mark David Chapman vor dem Dakota-Gebäude erschossen zu werden. Besonders eindringlich wirkt heute eine seiner Aussagen: „Ich denke, meine Arbeit ist erst dann vollendet, wenn ich tot und begraben bin – und ich hoffe, das dauert noch sehr, sehr lange.“

Beatles im Hollywood-Hype

Das Interesse an Lennon und den Beatles reißt nicht ab. Zeitgleich arbeitet Regisseur Sam Mendes an einem ambitionierten Biopic-Projekt: vier miteinander verbundene Filme über die Mitglieder der legendären Band, die alle im April 2028 erscheinen sollen.

Soderbergh bleibt auch abseits der Doku produktiv. Erst kürzlich beendete er die Dreharbeiten zur düsteren Komödie „The Christophers“ in London – mit Ian McKellen, Michaela Coel, James Corden und Golden-Globes-Gewinnerin Jessica Gunning in den Hauptrollen. Im März feierte sein Spionagethriller „Black Bag“ mit Cate Blanchett, Michael Fassbender und Regé-Jean Page Kritikererfolge, obwohl der Film laut Berichten an den Kinokassen floppte. Zuvor veröffentlichte er 2024 bereits das psychologische Drama „Presence“ über Neon.