„Das Ende rückt näher“: Roger Daltrey denkt über seinen Tod nach

Der Sänger von The Who glaubt, dass ihm nicht mehr viel Zeit zum Leben bleibt.

Runde Geburtstage sind immer auch Momente, in denen man das Leben Revue passieren lässt. Das geht Rockstars nicht anders als Normalstreblichen. Nur Tage nach seinem 80. Ehrentag hat Roger Daltrey durchblicken lassen, dass er inzwischen eher darüber nachdenkt, dass es bald vorbei sein könnte, als sich große Hoffnungen zu machen, die guten alten Tage zu reaktivieren.

Der Frontmann von The Who sagte der britischen Zeitung „The Times“: „Ich muss realistisch sein. Das Ende rückt näher. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 83 Jahren und mit etwas Glück werde ich das schaffen, aber wir brauchen jetzt jemand anderen, der die Dinge vorantreibt.“

Roger Daltrey hat Sorgen, sich nichts mehr merken zu können

Anlass für das Gespräch war sein Wohltätigkeitskonzert für Teenage Cancer Trust (TCT), das der Musiker seit Jahren mit Begleitung vieler prominenter Kollegen auf die Neine stellt. 24 Jahre lang hatte Daltrey das Event mitorganisiert und präsentiert, nun tat er dies zum letzten Mal.

Der Gig trug auch zu seinen demütigen Gedanken über den Tod nach, denn wie der Sänger bestätigte, war er vor dem Auftritt reichlich nervös, hauptsächlich aus dem Grund, dass er Angst verspürte, sich nicht mehr an die Lyrics zu erinnern.

„Wir haben sieben Monate lang nichts gemacht und dieser Winter war brutal“, so Daltrey. „Ich war wie im Winterschlaf. Den ganzen Januar über habe ich meine Stimme komplett verloren“.

Der eigene Lebensstil sei dabei überhaupt nicht das Problem. „Ich lebe wie ein Mönch und wenn ich eine Woche auf Tournee wäre, dann wäre ich sofort wieder fit wie ein Turnschuh“, sagte der Brite. „Aber nun denke ich zum ersten Mal in meiner Karriere: ‚Verdammt, ist das hart.'“

Triumph mit „Baba O’Riley“

Trotz seiner Befürchtungen wurden die Konzerte des Teenage Cancer Trust auch in diesem Jahr vom Publikum gefeiert. Höhepunkt: „Baba O’Riley“ von The Who mit Robert Plant und Eddie Vedder.

Die Bühne wird Roger Daltrey so schnell auch nicht aus den Augen verlieren. Im Juni spielt er einige Solo-Gigs und führt Klassiker von The Who und selbst geschriebene Songs auf. Zugleich beantwortet er Fragen aus dem Publikum.

The-Who-Kollege Pete Townshend würde indes lieber heute als morgen noch einmal mit der Band auf Tour gehen, um noch einmal alles in die Waagschale zu werfen. Zugleich gab er in einem Intervie mit der „New York Times“ zu, dass Ruhm und Ehre längst nicht mehr der Grund wären, überhaupt noch einmal die Gitarre in die Hand zu nehmen.

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