„The Long Walk“ ist einer der zehn besten Stephen-King-Romane

„The Long Walk“, das erste von Stephen King verfasste Buch, 1966 begonnen, ist auch einer der besten seiner „Bachman-Romane“. Nun kommt die Verfilmung ins Kino.

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Stephen King – Das Ranking

10. The Long Walk (1979, deutsch „Todesmarsch“, als Richard Bachman)★★★★½

Das erste von King verfasste Buch, 1966 begonnen, ist auch einer der besten seiner „Bachman-Romane“. In einer diktatorischen Zukunftsgesellschaft Amerikas können Teenager am „langen Marsch teilnehmen“. Wer als Längster durchhält, bekommt bis an sein Lebensende alles, was er sich wünscht.

Die anderen: werden erschossen, von den am Straßenrand sie begleitenden, motorisierten Soldaten. Falls die Kids nicht vorher schon vor Erschöpfung sterben. Denn Pausen sind nicht erlaubt und eine Mindestlaufgeschwindigkeit vorgegeben. Stuhlgang, essen, sogar schlafen. Alles beim Gehen.

Der Reiz besteht nicht nur in der Schilderung von Feindschaften und Allianzen innerhalb der jugendlichen Wettkampfteilnehmer. Oder wie sie die Herausforderung meistern, alles in dauerhafter Bewegung tun zu müssen. King gelingen einige seiner schönsten Landschaftsbeschreibungen. Über weite Strecken zeichnet ihn eine geradezu meditative Ruhe aus. An anderen Stellen wiederum demonstriert King, wie schlimm Regen und Sonne sein können, wenn es um das Überleben geht.

Die Kritik Stephen Kings gerät da fast schon in den Hintergrund. Wie Anreize junge Menschen in die Katastrophe führen, aber auch. Wie blind wir– hier verkörpert durch den väterlichen „Major“ – gegenüber deren Bestrebungen sind, uns gegenseitig zu imponieren. Die „Todesmarsch“-Verfilmung von „The Long Walk“, Kinostart September 2025 thematisiert aktuelle politische Konflikte und Identitätskonflikte inmitten fluider Wahrnehmungen von Selbstermächtigung: Wer bin ich  – und was hat der Staat damit zu tun?

Heyne