Die 100 besten R&B-Songs des 21. Jahrhunderts
ROLLING STONE hat die 100 besten R&B-Songs gekürt – die ultimative Liste inklusive Playlist.
20 Michael Jackson, „You Rock My World“
Als Invincible im Jahr 2001 veröffentlicht wurde, galt Michael Jackson als „verrückter Jacko“, ein Schatten seiner selbst, der in einer künstlerischen Krise steckte. Doch mit Hilfe des Produzenten Rodney „Darkchild“ Jerkins wurde „You Rock My World“ zu einem Zeugnis seines bleibenden Vermächtnisses. Mit seinem ansteckenden Groove, der tadellosen Gesangsdarbietung und dem typischen MJ-Flair war der Song nicht nur eine hervorragende Ergänzung des R&B-Kanons, sondern symbolisierte auch einen entscheidenden Moment im Leben des King of Pop. Als einer der letzten großen Hits vor seinem Tod acht Jahre später dient er als ergreifende Erinnerung an seinen unvergleichlichen Einfluss auf das Genre.
19 SZA, „Snooze“
Die Liebesgeschichten, die SZA in ihrer Diskografie erzählt, sind weit entfernt von jedem idealisierten Märchen. Man denke weniger an animierte Waldtiere und Glaspantoffeln in Cinderella, sondern eher an hinterhältigen Verrat und emotionale Extreme in Scarface. In „Snooze“, der mitreißenden Ballade von SZAs zweitem Album SOS, legt sie ihre Loyalität dar – die Art und Weise, wie sie für jemanden töten, stehlen und Feuer legen würde, der ihr kaum auf halbem Weg entgegenkommt. Schichten von Harmonien mischen sich unter die Ebbe und Flut flackernder Synthies, während SZA schwört, dass ihre Verletzlichkeit sowohl in der Lust als auch in der Liebe mit grenzenloser Hingabe überwiegt.
18 Solange, „Cranes in the Sky“
„Cranes in the Sky“ liest sich wie eine Aufzählung all der Herausforderungen, die Solange auf ihrem Weg zur Heilung erlebt hat – vom Wegtrinken bis zum Haarwechsel. Aber mit Raphael Saadiqs orchestraler Produktion als idealer Kulisse wurde der Song zum ultimativen Statement ihrer Suche nach innerem Frieden. Cranes in the Sky“ wurde in einem Jahr veröffentlicht, das uns auch introspektive Alben von R&B-Frauen wie Rihannas Anti und Beyoncés Lemonade bescherte und ein neues Gefühl der spirituellen Befreiung für schwarze Millennials und Gen Z-Frauen zum Ausdruck brachte.
17 Toni Braxton, „He Wasn’t Man Enough“
Mit der Veröffentlichung von „He Wasn’t Man Enough“ im Jahr 2000 gab Toni Braxton ein feuriges, feministisches Statement zur Selbsterhaltung ab. Der pulsierende Dance-R&B-Song, der auf ihrer LP The Heat zu finden ist, war eine kühne Erklärung darüber, dass sie die emotionale oder körperliche Erfüllung eines Mannes nicht braucht – und dass sie es der nächsten Frau in der Reihe zeigen will. „Hör zu, Mädchen, hat er dir nicht die Wahrheit gesagt?/Wenn nicht, warum fragst du ihn nicht? Das war eines von vielen Beispielen dafür, warum Braxton eine der am meisten verehrten Stimmen in den letzten Jahrzehnten des R&B ist.
16 Maxwell, „Pretty Wings“
Maxwell definierte und erweiterte die Grenzen des Neo-Soul im Laufe seiner ersten paar LPs, bevor er 2009 mit BLACKSUMMERS’night und 2016 mit blackSUMMERS’night als Elder Statesman zurückkehrte. (Eine dritte LP, Night, steht noch aus.) Auf dem ersten Teil dieser Trilogie entkorkte der Sänger „Pretty Wings“, einen absoluten Trennungssong, gerade weil er sich weigert, der Boshaftigkeit nachzugeben. Es klingt tatsächlich so, als ob die Trennung alles verdeutlicht, was er an seiner Partnerin liebt, als ob die Aussicht auf ihre Unabhängigkeit seine Leidenschaft neu entfacht. Diese verzerrten Glockenspiele erklingen weiter und bestehen auf einem Leben danach, und der lange, fast atmosphärische Schluss des Albums lässt es ruhig ausklingen.
15 Aaliyah, „Rock the Boat“
Auch wenn Aaliyahs Zeit in der Musikindustrie nur kurz war, hat sie den R&B im Laufe ihrer siebenjährigen Karriere unwiderruflich verändert. Mit ihrer Single „Rock the Boat“ aus dem Jahr 2001 zeigte die Sängerin, wie sie nahtlos mit dem Genre spielen konnte, indem sie einen sinnlichen, funkbetonten Groove schuf, der sexuelle Freiheit einschloss. „I want you to rock the boat, rock the boat/Rock the boat, rock the boat/Work it in the middle, work the middle“, befiehlt sie atemlos über einen luftigen Track. Aaliyah starb auf tragische Weise in dem Jahr, in dem „Rock the Boat“ veröffentlicht wurde, und seine Anziehungskraft und Kraft bewiesen, dass sie gerade dann ihren Höhepunkt erreichte, als wir sie verloren.
14 Beyoncé, „Love on Top“
Bei diesem von Shea Taylor produzierten Highlight aus Beyoncés gezeitenveränderndem Album 4 aus dem Jahr 2011 hört man, wie ihre Freude mit jedem Wort wächst, während sie über einen Liebhaber singt, der ihre Beziehung über alles andere stellt. Die Krönung des mit einem Grammy ausgezeichneten Songs ist der wiederholte Refrain, in dem Beyoncé ihre Fähigkeit unter Beweis stellt, schwierige Tonartwechsel mühelos zu bewältigen. Später sagte sie, dass die Leidenschaft in ihrem Gesang von ihrer Zeit als Etta James in dem Film Cadillac Records aus dem Jahr 2008 inspiriert wurde, während die Produktion des Songs an den R&B-Pop der 1980er Jahre erinnert. Dieser klassische Vibe und Beyoncés ungezügelte Ausgelassenheit trugen dazu bei, dass der Song unter den vielen Highlights ihrer unvergleichlichen Diskografie hervorstach.
13 Daniel Caesar und H.E.R., „Best Part“
In einem Moment, der von Trap-lastigen Hymnen und adrenalingeladenem Pop dominiert wurde, bewiesen die beruhigenden Melodien und Lyrik von „Best Part“ die Stärke der Einfachheit. Der Song, der auf den jeweiligen Projekten von Caesar und H.E.R. aus dem Jahr 2017 zu finden ist, lässt mit seiner cleanen Gitarre und dem Beat die poetischen Metaphern der beiden aufblitzen. „Du bist mein Kaffee, den ich morgens brauche“, singt H.E.R., während Caesar später hinzufügt: „Du bist mein Wasser, wenn ich in der Wüste feststecke.“ Der Zauber des mit einem Grammy ausgezeichneten Titels liegt in den nostalgischen Gefühlen, die er hervorruft. Ähnlich wie der R&B der siebziger und achtziger Jahre klingt „Best Part“ so, wie sich Liebe anfühlen sollte: leicht und effektiv, rein und kraftvoll.
12 Pharrell Williams feat. Jay-Z, „Frontin‘“
Die Wirkung von „Frontin'“ war nicht unmittelbar, aber die Mischung aus Hip-Hop und R&B hat sich im letzten Jahrzehnt durchgesetzt. Künstler wie Brent Faiyaz, Bryson Tiller und Tyler, the Creator geben an, dass der Song und das Video einen wichtigen Einfluss hatten. Der Song hat alle Elemente eines Klassikers der frühen 2000er Jahre: den charakteristischen Neptunes-Beat mit vier Zählzeiten, den rauen Gesang von Pharrell (der stark an Prince erinnert), eine der denkwürdigsten Bridges der jüngeren Vergangenheit, eine Strophe von Jay-Z über seine frühe Romanze mit Beyoncé und ein kultiges Musikvideo, mit dem das Modelabel Billionaire Boys Club der Welt vorgestellt wurde. Es ist schwer zu leugnen, dass sich Frontin'“ auf zukünftige Generationen von Musikern geprägt hat.
11 Miguel, „Adorn“
Die erste Singleauskopplung aus Miguels 2012er-Album Kaleidoscope Dream bietet nur einen kleinen Vorgeschmack auf die berauschenden Erkundungen von Funk, Psychedelia und Soul auf dieser LP – aber was für ein köstlicher Leckerbissen es ist. Adorn“ ist eine weitsichtige Liebeserklärung an die Liebe, die in einem herzschlagfesten Groove verwurzelt ist, der es Miguel erlaubt, in raumgreifende Gesangsläufe abzudriften, die sein improvisatorisches Geschick und die Fähigkeiten seines oberen Registers zur Schau stellen.
