Beach Boy Brian Wilson hatte 1966 Großes im Kopf: „Smile“ sollte die Mutter aller Konzeptalben werden, ein musikalisches Panorama wie keines zuvor. Doch dann brach alles zusammen, die meisten Songs blieben Fragmente.
Dass sich Brian Wilson 37 Jahre später noch einmal – mit Hilfe des Texters Van Dyke Parks und seines „musikalischen Sekretärs“ Darian Sahanaja – um die Vollendung bemühen und sein Meisterstück anschließend live uraufführen würde – ein Wunder!

So droht die Royal Festival Hall an jenem Februarabend am 20.02.2004 vor Spannung schier zu zerbersten: Alle Augen sind auf den von seiner Band umringten, hilflos wirkenden Mann gerichtet, der hinter einem Keyboard thront, das er im Laufe des Konzertes kaum berühren wird, und dessen Augen nichts als den Teleprompter fixieren.
Eine tragische Figur? Mitnichten!
Als Brian Wilson die Stimme erhebt, erklingt der Gesang eines Engels, seine zehnköpfige Band setzt mit Unterstützung der Stockholm Strings ’n‘ Horns seine musikalischen Visionen perfekt um, die Uraufführung gerät zum Triumphmarsch. Und der Trend, an einem Abend komplette Alben aufzuführen, nimmt seinen Lauf.
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- Teil 9: The Libertines live im Atomic Cafe in München 2002
- Teil 8: Bruce Springsteen live im Hammersmith Odeon in London 1975
- Teil 7: James Brown live im Apollo in New York 1962
- Teil 6: Pink Floyd/Soft Machine live im Roundhouse in London 1966
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- Teil 4: Madonna live im Palais Omnisports in Paris 1990
- Teil 3: Kraftwerk im Nakano Sun Plaza in Tokio 1981
- Teil 2: Beatles im Shea Stadium in New York 1965
- Teil 1: The Strokes und The White Stripes in New York 2002