Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten: Lou Reed & Metallica – „Lulu“

„Lulu“ ist ein ebenso angenehmes wie abwechslungsreiches sadomasochistisches Hörerlebnis.

„Diese Platte ist zweifelsohne das beste, was jemals von irgendjemandem aufgenommen wurde“, erläuterte Lou Reed schon vor ihrer Veröffentlichung. Dem muss man nicht vollumfänglich zustimmen.

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Richtig ist aber, dass „Lulu“ bei Weitem nicht so scheußlich ist, wie man angesichts der Tatsache befürchten musste, dass Reed sich als Begleitung ausgerechnet die banale kalifornische Bumsmetal-Kapelle Metallica ausgewählt hatte und das Ganze dann auch noch von dem berüchtigten Klangglattbügler Hal Willner produzieren ließ.

Schöne Scheußlichkeiten

Gegen jede Wahrscheinlichkeit wurde „Lulu“ zu einem ebenso angenehmen wie abwechslungsreichen sadomasochistischen Hörerlebnis.

Mit seiner im Alter noch schmutziger gewordenen Sauopa-Stimme nuschelt sich Reed durch allerlei Aberrationsfantasien, es wird onaniert, kopuliert, erbrochen, erniedrigt, während die Band sich dazu in schweren Riffschleifen verfängt und den enervierenden Rezitationsduktus von Reed in einem mindestens ebenso enervierenden Minimal-Quengel-Metal überhöht.

Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten

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