Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten: Joan Armatrading – „To The Limit“

Ein­flüsse aus Folk, Reggae, Blues, Funk, Rock’n’Roll und Laurel­-Canyon-­Pop verband Joan Arma­trading zu einem beseelten Song­-Zyklus.

Wenn von den Großtaten des Pro­duzenten Glyn Johns die Rede ist, wird in der Regel seine Arbeit für Joan Arma­trading unterschlagen. Drei Studioalben hat er mit der britischen Songschreiberin gemacht, allesamt großartig, auch wenn nur „Joan Armatrading“ von 1976 heute noch vereinzelt in Bestenlisten auftaucht.

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Wer vom „organischen Sound“ und dem „dynami­schen Klangbild“ alter Platten schwärmt, sollte diese Trilogie kennen, die mit „To The Limit“ 1978 ihren Abschluss fand.

Unerschütterliche Balladen

Die 1950 in der Karibik geborene Künstlerin verdichtet hier einmal mehr ihre Ein­flüsse aus Folk, Reggae, Blues, Funk, Rock’n’Roll und Laurel­-Canyon-­Pop zu einem beseelten Song­-Zyklus.

„Barefoot And Pregnant“ und „You Rope You Tie Me“ verbinden emanzipatorische Haltung und weibliches Feingefühl mit einem Selbstverständ­nis, das im damaligen Pop­-Betrieb alles andere als selbstverständlich war.

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Und Armatrading schrieb dazu noch Balladen („Your Letter“, „Baby I“) von einer Klasse, die männliche Kollegen nur selten erreichten.


Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten

Ohne Konzerte und Festivals fanden wir uns plötzlich abends auf unsere Plattensammlungen zurückgeworfen und stellten fest: Oft sind es nicht die kanonisierten Klassiker, die man besonders gern auflegt.

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Stattdessen sind es Alben im Katalog eines lieb gewonnenen Künstlers, die man ganz für sich allein zu haben scheint, weil der Rest der Welt sie verschmäht oder gar schon vergessen hat – missverstandene Geniestreiche, verkannte Meisterstücke, vernachlässigte Schlüsselwerke und Platten, die einfach viel besser sind als ihr Ruf und eine Neubewertung verdienen.

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