Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten: The Style Council – „Confessions Of A Pop Group“

Zwischen anmutigen Balladen mit merkwürdigem Instrumenteneinsatz und glamourös gedachtem Big­-Band-Sound brachte Paul Weller The Style Council an den Rand des Manierismus.

Nach „The Cost of Loving“ (1987) gab es gewisse Zweifel am Konzept des Style Coun­cil: Stil war da – aber wo waren die schillern­den Songs, die man von Paul Weller gewohnt war?

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„Confessions Of A Pop Group“ trieb das Geschmäcklertum noch weiter: Dem Schriftzug The Style Coun­cil war das Trademarkzeichen hinzugefügt worden, darunter stand: „New York, Gstaad, Tokyo, Marble Arch“. Was natürlich Ironie ist.

Nicht ironisch sind die idyllischen „Piano Paintings“ auf der ersten Sei­te, anmutige Balladen mit etwas zopfig­verzierten Arrangemements mit Gesangssätzen, Flötenspiel, Xylofon und Harfe.

Wunderbar: das orchestrale „Changing Of The Guard“ im Duett mit Dee C. Lee.

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Auf der zweiten Seite, „Confessions Of A Pop Group“, widmet Weller sich einer luxurierenden, ausschweifenden Variante von glamourös gedachtem Big­-Band-­Sound und Funk. Er hat den Style Council an die Grenzen des Manierismus gebracht.

Aber noch nicht zum Äußersten – das war zwei Jahre später das Acid­-House-­Album, das die Plattenfirma nicht veröffentlichte.

Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten

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Stattdessen sind es Alben im Katalog eines lieb gewonnenen Künstlers, die man ganz für sich allein zu haben scheint, weil der Rest der Welt sie verschmäht oder gar schon vergessen hat – missverstandene Geniestreiche, verkannte Meisterstücke, vernachlässigte Schlüsselwerke und Platten, die einfach viel besser sind als ihr Ruf und eine Neubewertung verdienen.

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